Vorüberlegungen
Vor dem Brunnenbau sollte man sich über einige Faktoren Gedanken machen, um einen reibungslosen Bau zu gewährleisten. Zunächst muss man sich überlegen wofür man das Wasser benötigt. Soll es nur zur Bewässerung des Gartens dienen oder trinkbar sein?
Trinkwasserbrunnen sind sehr komplex zu bauen, deshalb sollte man sich in jedem Fall an einen professionellen Brunnenbaubetrieb wenden. Gartenbrunnen sind für den Eigenbau geeignet, allerdings kommt es auch drauf an was für einen Brunnen man haben will. Die Infos zu den verschiedenen Brunnenarten finden Sie hier.
Wichtig ist es auch den Wasserstand zu überprüfen, das heißt, wie hoch ist der Wasserspiegel. Denn je tiefer man bohrt, desto teurer wird die Bohrung. Lohnenswert ist eine maximale Tiefe von 6m des Wasserspiegels.
Anmeldung und Genehmigungen
Generell muss deutschlandweit jeder Brunnen, der Grundwasser bezieht bei der unteren Wasserbehörde angemeldet werden. Normale Grundwasserbrunnen sind größtenteils kostenfrei. In einigen Regionen verlangt die untere Wasserbehörde Bearbeitungskosten für die Betriebserlaubnis. Bei Trinkwasserbrunnen ist es zusätzlich noch wichtig das Gesundheitsamt zu informieren. Diese führen Wasseranalysen durch, um festzustellen, ob das Wasser trinkbar ist. Die Vorgehensweise ist allerdings von Region zu Region unterschiedlich. Alle wichtigen Infos dazu erhalten Sie dann bei ihrer zuständigen Wasserbehörde. Auch Brunnenänderungen müssen immer bei der unteren Wasserbehörde angemeldet werden. Bei Nicht-Anmeldungen kann es zu Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro kommen.
Standortbezogene geologische Informationen
Wichtige Infos hierzu kann man sich zum Beispiel bei Nachbarn, die selbst schon einen Brunnen auf ihrem Grundstück haben oder bei der unteren Wasserbehörde einholen. Wichtig sind hier die Angaben zu Brunnentiefe und Wasserspiegellage (Abstand des Grundwasseranschnitts zur Geländeoberkante GOK).
Man sollte vor allem darauf achten, dass der Brunnen sich nicht am Grundstücksrand befindet und das genug Platz für den Brunnenbau vorhanden ist. Außerdem müssen die Zufahrtsmöglichkeiten für das Material und die Geräte gegeben sein. Die Bodenbeschaffenheit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Je lehmiger der Boden, desto größer wird der Bohraufwand. Am besten sind Sand und Kiesschichten mit einer Korngröße von 0,6–63mm. Ton, Lehm oder Schluff sind sehr feinkörnig, das heißt die Porenhohlräume sind sehr klein und es kann sich nur wenig Grundwasser darin lagern. Je gröber die Kornfraktion, desto mehr Wasser kann enthalten sein und desto besser kann es strömen.
Falls Eisen im Boden enthalten ist, sollte man gegebenenfalls noch eine Enteisungsanlage hinzuziehen, was natürlich auch wieder zusätzliche Kosten bedeutet. Bei felsigem Boden ist das Bohrverfahren wesentlich aufwendiger und bedarf Maschinen von professionellen Firmen, deshalb ist es empfehlenswert dafür eine Brunnenbaufirma zu engagieren.